5 Aufwärmübungen für ein entspanntes Pferd
- Lisa Winkler
- 21. Mai
- 3 Min. Lesezeit

Kennst du das?
Dein Pferd wirkt anfangs steif, zäh oder unkonzentriert – aber nach ein paar Minuten läuft es plötzlich viel besser. Oft liegt das nicht am „Warmreiten“, sondern daran, wie wir aufwärmen.
Mit gezielten Übungen kannst du dein Pferd körperlich und mental auf das Training vorbereiten – ganz ohne Aufwand.
Ein gut aufgewärmtes Pferd fühlt sich wohler im Training und bleibt langfristig gesünder.
Viele Verspannungen, Taktfehler oder sogar Verhaltensprobleme entstehen, weil Pferde sich im Training zu früh zu sehr beansprucht werden.
Dabei reichen wenige Minuten gezielter Vorbereitung, um deinem Pferd den Start ins Training deutlich zu erleichtern.
Heute zeige ich dir fünf einfache Aufwärmübungen, die du sofort ausprobieren kannst.
In diesem Artikel erfährst du:
Warum gezieltes Aufwärmen mehr ist als ein paar entspannte Runden im Schritt
Wie du die wichtigsten Muskelgruppen deines Pferdes sanft vorbereitest
5 effektive Übungen mit biomechanischem Hintergrundwissen
Erste Anzeichen, dass dein Pferd besser loslässt und sich entspannt
Warum Aufwärmen mehr ist als "ein paar Runden Schritt gehen"
Beim Aufwärmen geht es darum, den Kreislauf zu aktivieren, die Gelenke zu mobilisieren und die großen Muskelgruppen auf die kommende Bewegung vorzubereiten.
Ohne ausreichende Vorbereitung ist die Durchblutung der Muskulatur sowie die Elastizität von Faszien und Sehnen deutlich geringer, was die Anfälligkeit für Verspannungen und Verletzungen erhöht.
Gezieltes Aufwärmen hilft, die elastischen Eigenschaften dieser Strukturen zu verbessern – ein essenzieller Schutz vor Überlastungen.
Ich empfehle dabei, mindestens 10 Minuten lang aufzuwärmen.
Ich persönlich finde, dass mein Pferd mit 15 Minuten Aufwärmphase noch viel schwungvoller und motivierter in die Arbeitsphase startet. Probier am besten verschiedene Techniken aus um zu schauen, was deinem Pferd am besten passt.
Studien zeigen, dass systematisches Aufwärmen die Elastizität der Sehnenfasern um bis zu 20 % verbessern kann.
5 einfache Aufwärmübungen für dein Pferd – für mehr Losgelassenheit & Entspannung
1. Übergänge im Schritt (Anhalten – Antreten – Rückwärtsrichten)
Reite mehrere sanfte Übergänge zwischen Anhalten, Antreten und ein paar Schritten Rückwärtsrichten. Achte darauf, dass dein Pferd ruhig und gerade bleibt.
→ Durch das vermehrte Beugen der Hanken wird die Lendenmuskulatur warm und vorbereitet auf spätere Anforderungen.
2. Große gebogene Linien und Handwechsel
Reite große Bögen, Volten und viele Handwechsel im Schritt, damit dein Pferd seine Balance immer wieder neu finden muss. Halte die Linien großzügig, damit dein Pferd sich strecken kann.
→ Sanfte Lateralflexion mobilisiert die Brustwirbelsäule und verbessert die Balance.
3. Schulterherein im Schritt (leicht angefragt)
Bitte dein Pferd auf gerader Linie um eine minimale Stellung und ein leichtes Hereintreten der Schulter, ohne es zu überfordern. Wenige Schritte reichen zu Beginn völlig aus.
→ Fördert eine aktive Bauchmuskulatur und dehnt die seitlichen Muskelketten.
4. Schritt über Stangen
Lege drei bis vier Stangen mit ca. 80–90 cm Abstand hintereinander und lass dein Pferd im Schritt ruhig darüber gehen. Variiere später das Tempo, damit dein Pferd die Schritte besser koordinieren muss.
→ Der bewusste Tritt über die Stangen fördert die Aktivität der Bauch- und Rückenmuskulatur sowie die Beweglichkeit der Schulter- und Hüftgelenke.
5. Schrittverkürzungen und -verlängerungen
Variiere das Tempo im Schritt ganz leicht, indem du dein Pferd mal etwas versammelter, mal etwas raumgreifender gehen lässt. Kleine Variationen wecken Aufmerksamkeit und fördern die Körperkontrolle.
→ Fördert die Koordination zwischen Schub- und Tragkraft und regt die Tiefenmuskulatur an.
Woran du erkennst, dass dein Pferd loslässt
Ein losgelassenes Pferd bewegt sich mit mehr Schwung, tritt gleichmäßiger unter den Schwerpunkt und beginnt, den Rücken aufzuwölben. Die Bewegungen wirken fließender, das Pferd schwingt mit dem Reiter mit – statt gegen ihn zu arbeiten.
Auch mental wird Losgelassenheit spürbar:
Das Pferd kaut leise, schnaubt ab, wird konzentrierter und sucht Kontakt. Es zeigt, dass es sich in seinem Körper wohlfühlt – und bereit ist, mitzudenken.
Diese Anzeichen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis eines gelungenen Starts in die Bewegung. Mit gezielten Aufwärmübungen legst du den Grundstein dafür, dass dein Pferd nicht nur körperlich, sondern auch innerlich mit dir in Verbindung tritt.
Probier diese Übungen doch einmal mal aus bei deiner nächsten Trainingseinheit und überzeuge dich selbst, wie dein Pferd mit mehr Losgelassenheit und Schwung in die Arbeitsphase startet.
Komen