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Die Auswirkungen schlecht passender Sättel


Auswirkungen schlecht passender Sättel

Gut passendes Equipment ist eine der Hauptvoraussetzungen für harmonisches und gesundes Reiten. Passt der Sattel nicht, kann es sehr schnell zu Verspannungen, Lahmheit und Verhaltensauffälligkeiten kommen und langfristig können große Schäden am Bewegungsapparat des Pferdes entstehen.


Was macht einen gut passenden Sattel aus?

Der gut passende Sattel verteilt den Druck des Reiters gleichmäßig über die Sattellage des Pferdes, ohne auf die Dornfortsätze der Wirbelsäule zu drücken.

Der Widerrist sollte frei sein und auch die Schulter des Pferdes sollte nicht in ihrer Bewegung eingeschränkt sein. Auch die Länge sollte stimmen: der Sattel sollte nie über den 18. Brustwirbel, also das Ende der Brustwirbelsäule, hinausragen.


Was sind die Auswirkungen schlecht passender Sättel?

Ist der Sattel zu eng, kommt es zu übermäßiger Reibung und Druck auf die Rückenmuskeln und der Schulter. Die freie Bewegung der Schulter wird eingeschränkt und es kommt zu Verspannungen, Druckstellen bis hin zu Rückbildungen von Muskeln. Dabei ist besonders oft der Trapezmuskel atrophiert und es bildet sich eine Kuhle hinter der Schulter des Pferdes.

Da der zu enge Sattel oft am Widerrist zu hoch aufliegt, verschiebt sich sein Schwerpunkt nach hinten und es wird Druck auf den hinteren Teil der Brustwirbelsäule oder sogar auf die Lendenwirbelsäule ausgeübt.

Die Brust- und Lendenwirbelsäule kommt dabei häufig in eine Überstreckung und wird weggedrückt anstatt nach oben gewölbt. Dadurch nähern sich die Dornfortsätze an, was zu Kissing Spines und Arthrosen führen kann. Aufgrund des nicht vorhandenen Spannungsbogens ist auch die Funktion der Hinterhand eingeschränkt, es kommt auch hier zu schmerzhaften Verspannungen.

Aufgrund der eingeschränkten Hinterhandaktivität muss hier die Vorhand mehr arbeiten, was wiederum zu Überlastungen der Sehnen, verspannten Halsmuskeln und Genickproblemen bis hin zur Trageerschöpfung führen kann.


Auch ein zu langer Sattel drückt im Bereich der Lendenwirbelsäule und verursacht damit ähnliche Probleme wie der zu enge Sattel.


Ist der Sattel zu weit, rutscht er oft nach vorn. Auch das stört das Pferd in seiner Bewegung und verhindert ein korrektes Aufwölben des Rückens. Die Vorhand wird vermehrt belastet, auch hier kommt es zu Muskelatrophien, Druckstellen und Verspannungen im Schulterbereich. Die Schrittlänge wird kürzer und es kann auf Dauer zu Sehnenschäden der Vorderbeine kommen.

Auch hier ist aufgrund des fehlenden Spannungsbogens die Hinterhandaktivität verringert.


Anzeichen von Sattelproblemen

Folgende Anzeichen geben einen Hinweis darauf, dass dein Pferd eventuell ein Problem mit dem Sattel haben könnte:

  • Empfindlichkeit im Rückenbereich

  • Angst oder Aggression beim Putzen und/oder Satteln

  • Wehrhaftigkeit oder Bocken beim Aufsteigen

  • Abgebrochenes Fell, Druckstellen oder kahle Stellen im Fell unter dem Sattel

  • Muskelatrophien im Schulter- und Rückenbereich

Lahmheit, Verspannungen, aggressives Verhalten oder Unwilligkeit können sehr viele Ursachen haben, treten jedoch ebenfalls in Verbindung mit Schmerzen durch unpassende Sättel auf.

Außerdem sind ständige Schmerzen sehr große Stressfaktoren für Pferde, die sich dann weiterhin negativ auf Immunsystem und Verdauungssystem auswirken können.

Beim Kauf eines Sattels für dein Pferd sollte besonders großer Wert darauf gelegt werden, dass dieser sowohl deinem Pferd als auch dir gut passt.

Lass deinen Sattel am besten mindestens einmal im Jahr durch einen erfahrenen Sattler prüfen und wenn nötig anpassen.

Auch ein Physiotherapeut oder Osteopath für Pferde kann Sattelprobleme erkennen und dir helfen.

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